Die Kinder des Waldprojekts der Kindertagesstätte Schwollen durften vor Kurzem den hiesigen Förster, Jonathan Graeff, bei seiner Arbeit unterstützen. Herr Graeff hatte für ein Modellvorhaben einen Waldarbeiter der besonderen Art in den Schwollener Gemeindewald eingeladen: den 850 kg schweren Cado, ein Kaltblutpferd, das von seinem Besitzer, Ernst Linnebach, als Rückepferd eingesetzt wird.
In Schwollen ging es jedoch nicht um das Holzrücken, sondern um die Verjüngung des Waldes. Ernst Linnebach hat für diesen Zweck einen eigenen Pflug für den Wald entwickelt, der etwa 50 kg wiegt und von Rückepferd Cado auf schmalen Bahnen durch den Wald gezogen wird.
Die Kinder des Schwollener Waldprojekts konnten zuschauen, wie durch den von Cado gezogenen Pflug die oberste Schicht des Waldbodens, die überwiegend aus Moos und Blättern bzw. Nadeln besteht, abgetragen wurde. Anschließend durften sie die zuvor selbst gesammelten Eicheln auf dem vorbereiteten Boden verteilen. Das Abtragen der obersten Deckschicht soll dazu beitragen, dass die auf dem Waldboden ausgebrachten Baumsamen besser anwachsen können.
Bei dem zweiten Einsatz von Cado durften neben den Waldkindern auch die Vorschulkinder der Kita Schwollen teilnehmen. Anstelle der Eicheln wurden nun Samen von Tanne, Hainbuche und Buche von den Kindern ausgesät, die mit einer speziellen Schicht zum Schutz vor Fraß durch Wildtiere ummantelt waren.
Durch dieses Verfahren soll möglichst schonend und naturnah die Baumartenvielfalt im Gemeindewald erhöht werden.
Für alle Kinder war es ein besonderes Erlebnis das Rückpferd Cado kennenzulernen und aktiv bei der Waldarbeit helfen zu dürfen.